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Garten

Gärtnern im Wandel: Wie der Garten klimafest wird

Die Sommer werden heißer, die Winter milder. Das Klima verändert sich und mit ihm die Vegetation. Mit den richtigen Tipps lässt sich aber auch weiterhin üppige Blütenpracht und gute Ernte genießen.

Gärtnern im Wandel: Wie der Garten Klimafest wird
Servus-Gartenexpertin Veronika Schubert über den Einfluss des Klimawandels aufs Gärtnern

Gartenexpertin und Autorin Veronika Schubert erklärt in ihrem Buch „Gärtnern im Wandel“ warum jedes noch so kleine Stück Garten einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, wie man effizient bewässert und welche Strategien zu einem gesunden Boden verhelfen.

Klimaschutz beginnt im Kleinen, auch im Garten – und der kleinste Garten ist tatsächlich ein Blumentopf. Außerdem hilft jede Pflanze, Kohlendioxid abzubauen. Man darf sich also zu Recht ein Stück grüner fühlen, wenn man gärtnert.

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Wer das im Sinne des Klimaschutzes tut, arbeitet mit der Natur: mit vorbeugender Pflanzenstärkung, der richtigen Pflanze am richtigen Standort, Pflanzenvielfalt und Kompostwirtschaft.

1. Die richtige Pflanze am richtigen Standort

Ändern sich die klimatischen Bedingungen, wollen Pflanzen, die jahrelang gut gewachsen sind, nicht mehr so recht gedeihen. Sie verhalten sich wie wir Menschen: Geht es uns gut, haben wir ausreichend Nahrung, den richtigen Platz zum Leben und sind keinen schlechten Umwelteinflüssen ausgesetzt, bleiben wir gesund und sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten aller Art. Stehen Pflanzen am falschen Standort, brauchen sie all ihre Energie, um mit der für sie schlechten Situation zurechtzukommen. Ihnen bleibt keine Kraft mehr übrig, um sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen.

Servus Mondpost

Eine Staude, einen Strauch oder einen Baum an den richtigen Standort zu setzen, ist also die beste Vorsorge für Pflanzen. Trockenheitsliebende Gewächse aus dem Gebirge oder aus südlichen Gegenden etwa brauchen sehr sonnige Plätze und wasserdurchlässige, steinige Böden. Pflanzen, die in ihrer Heimat und in freier Natur in feuchten Schattenwäldern wachsen, gedeihen auch im Garten nicht an sonniger und trockener Stelle.

2. Kompost für einen gesunden Boden

Humos und nährstoffreich, locker und feuchtigkeitsspeichernd, aber ohne Staunässe, so soll der Boden für die meisten Pflanzen beschaffen sein. Geänderte Klimabedingungen wie längere Hitze- und Trockenheitsperioden oder Starkregen machen unseren Böden zu schaffen.

Um jene Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum dem Boden entzieht, wieder rückzuführen, sollte die Kompostwirtschaft fixer Bestandteil sein. Zurecht als „Gold des Gärtners“ bezeichnet bringt Kompost viele Vorteile: Bodenlockerung und Strukturverbesserung, langsam abbaubare und rasch verfügbare Nährstoffe, Förderung von Bodenlebewesen wie Regenwürmern und zersetzenden Mikroorganismen.

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3. Mulchen und Harken: Das Gebot der Stunde

In der Natur ist die Erdoberfläche niemals unbedeckt. Selbst nach einem Brand beginnen Pionierpflanzen den Boden rasch wieder zu erobern. Das hat seinen guten Grund: Nur durch den Schutz des Bodens können die Bodenlebewesen erhalten bleiben. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt, Gründüngung, Rindenmulch, Laub und Holzhäcksel bewahrt die Oberfläche vor dem Austrocken. Ist diese Erdschicht intakt, speichert sie Nährstoffe und Feuchtigkeit optimal.

4. Wasser sparen

Ein kluges Wassermanagement wird Gärtnerinnen und Gärtner in Zukunft immer mehr beschäftigen, auch wenn wir Gestaltungen und Pflanzenauswahl dem Klimawandel anpassen. In den längeren Trockenperioden bleibt das Wasser aus, um unsere Gärten dann fallweise als Starkregen regelrecht zu überschwemmen. Es lohnt sich, jeden Tropfen zu speichern, angefangen mit der guten alten Regentonne bis hin zu Zisternen und Brunnen. Für intensivere Kulturen wie Rasen und Gemüse sollte man sich eine dauerhafte Bewässerung überlegen. Terrassierte Hänge bremsen ablaufendes Wasser bei Starkregen, trocken verlegte und damit nicht versiegelte Flächen sorgen für den nötigen Wasserabzug.

5. Richtig gießen

Gießen Sie lieber weniger oft, dafür ausreichend! Damit die Feuchtigkeit tief eindringt, gilt die Faustregel: 20 Liter auf einen Quadratmeter. Für diese Menge bekommt man ein Gefühl, wenn ein 10-Liter-Kübel mit dem Gartenschlauch befüllt und dabei die Zeit gestoppt wird.

Leichter bei Trockenheit haben es jene Pflanzen, die lange Wurzeln bilden und in tiefere Bodenschichten vordringen können wie Föhre, Tanne, Rose, Pracht-Storchschnabel, Pastinake, Spargel und Paradeiser. Auch die Trockenheitskünstler wie Fette Henne, Königskerze und Thymian halten regenarme Zeiten besser aus.

Gegossen wird im Garten immer in den Morgen- und Abendstunden, da in der Mittagshitze zu viel Wasser direkt von der Oberfläche verdunstet und Verbrennungen entstehen können.

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