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Giftige Vogelbeere? Pflanzen, pflegen und Rezepte mit Eberesche

Nicht nur Vögel naschen gerne von den roten Beeren, auch Feinspitze schätzen den kantigen, säuerlichen Geschmack von Vogelbeeren. Als Schnaps, aber auch als Saft, Tee oder Marmelade schmeckt sie. Und so gefährlich, wie viele denken, ist sie nicht.

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Foto: mauritius images/ Pitopia
Vogelbeeren sind nicht giftig. Aber sie müssen vor dem Verzehr eingefroren oder gekocht werden.

Inhalt:

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Die Vogelbeere ist eine pflegeleichte Pflanze mit vielen Namen und vielen Mythen. Es ist ein aus heutiger Sicht unbarmherziger Hintergrund, der der Vogelbeere ihren Namen gab. Die knallig roten Früchte der Eberesche dienten früher als Köder fürs zwitschernde Federvieh – mit Leim bestrichene Äste oder Schlingen in der Baumkrone besorgten den wenig beschaulichen Rest.

Botanik: Vogelbeere (sorbus aucuparia)

  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae).

  • Standort: Sonne bis Halbschatten

  • Pflege: Anspruchslos, vertragen nur keine Trockenheit. Ausnahme: trockenheitsresistente Sorten aus der Baumschule.

  • Pflanzung: Wahlweise im Frühling oder Herbst in eine gut vorbereitete Pflanzgrube setzen.

  • Blütezeit: Mai bis Juni; weiße Einzelblüten auf rispenartigen Trugdolden.

  • Ernte: August bis Oktober

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  • Die Eberesche ist ein Rosengewächs, das als einziger Baum sogar noch in Gegenden wächst, wo es über weite Strecken sehr kalt ist. Sie ist anspruchslos, zäh und lässt sich nicht unterkriegen, deshalb wurde sie zu einem Symbol der Kraft und des Durchhaltevermögens. Mit den gefiederten Blättern, den weißen Blüten und korallenroten Beeren ist sie ein beliebter Hausbaum.

  • Die Eberesche betreibt die Photosynthese auch über die Rinde. Sie liebt das Licht, das sehen wir besonders, wenn sie in Kahlschlägen als Erste in die Höhe schießt.

Geschichte der Vogelbeere

Der Baum selbst war den Nordgermanen heilig und Wettergott Thor gewidmet. Andere Völker wiederum sahen in ihm eine Hexenpflanze, die wahlweise Unheil bringen oder abwenden konnte.

  • Seit etwa dem 16. Jahrhundert heißt die Vogelbeere „Eberesche“, womit so viel wie „unechte Esche“ gemeint ist. Die Gattung Sorbus jedoch wurde bereits von alten Heilkundigen wie Plinius beschrieben.

  • Lateinisch „sorbere“ heißt so viel wie „schlürfen“, und ein „Schlürftrank“ aus verschiedenen Beeren dürfte der Gattung Sorbus den Namen gegeben haben. Sie ist auch unter den Namen Drosselbeere, Krammetsbeerbaum, Stinköschä, Faulesche, Moschpir, Kreienbeere oder Gürmsch bekannt.

  • Viele Alpenregionen kennen die Vogelbeeren heute nur noch vom Schnapsbrennen. Dabei sind die roten Früchte früher vielfältig verarbeitet worden. Fruchtsaft, Marmelade, Kompott und Tee sind nur einige Beispiele, wie man sie einst gerne eingesetzt hat.

  • Der Eberesche wurde auch eine Schutzwirkung gegen Gewitter zugesprochen. Dass Ebereschen am wenigsten häufig von Blitzen getroffen werden, lässt sich heute statistisch belegen.

  • Ein Gerücht hingegen ist ihre Giftigkeit, es kommt auf die Dosis an.

Inhaltsstoffe

  • Vogelbeeren sind herb und sauer. Apfelsäure, Weinsäure und Vitamin C sind hauptsächlich für den säuerlichen Geschmack verantwortlich.

  • Der für Rosengewächse typische Sorbitgehalt verrät auch die Verwandtschaft mit Äpfeln und Birnen.

  • Aus Vogelbeeren wurde der Zuckeraustauschstoff Sorbit zum ersten Mal isoliert.

Sind Vogelbeeren giftig?

  • Ihre roten Beeren enthalten in frischem Zustand unter anderem Parasorbinsäure, die in größeren Mengen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall verursachen kann. Vor allem Kinder sollten davon abgehalten werden, große Mengen roher Beeren zu essen.

  • Beim Kochen oder Trocknen wird die Parasorbinsäure in die unbedenkliche Sorbinsäure umgewandelt. Deshalb können Vogelbeeren nach entsprechender Verarbeitung (z. B. als Marmelade, Gelee oder Likör) bedenkenlos verzehrt werden.

Vogelbeere in der Küche

  • Wer die Früchte der Wilden Vogelbeere erst nach den ersten Frösten erntet, erhält aromatischere. Die Bitterstoffe bauen sich dann besser ab. Generell sollte man nur vollreife Früchte verwenden!

  • Der unangenehme Beigeschmack lässt sich zusätzlich mildern, indem man die Früchte 24 Stunden in Essigwasser einlegt und dann gut abspült. Um dem herb-sauren Geschmack entgegenzuwirken, kann man sie auch wunderbar mit Äpfeln, Brombeeren, Quitten, Holunderbeeren, Hagebutten oder Birnen kombinieren. Die Beeren der Edeleberesche sind allerdings frei von Bitterstoffen.

  • Wilde Vogelbeeren schmecken als Rosinen, im Kompott oder als Marmelade.

  • Edelebereschen-Beeren eignen sich für Sirup, Likör, Wein und Vogelbeerschnaps.

Rezepte mit Vogelbeeren

Vogelbeeren-Tee

  • 1TL getrocknete Vogelbeeren, ¼ l Wasser

  • Vogelbeeren in kaltem Wasser ansetzen, erhitzen und etwa 10 Minuten köcheln.

  • 1 Tasse pro Tag maximal 14 Tage lang trinken, wirkt leicht stopfend

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