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Garten

Was Kastanien alles können

Früher wurde die Edelkastanie als das „Brot der Armen“ bezeichnet – aus den zermahlenen Maronen kann nahrhaftes Mehl gewonnen werden. Die Rosskastanie hilft beim Wäschewaschen. Was es noch über die köstliche Nuss zu wissen gibt.

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Foto: Adobe Stock
Esskastanien lassen sich in der Küche vielseitig einsetzen.

Wie unterscheidet man Esskastanien und Rosskastanien?

Esskastanien und Rosskastanien sind nicht verwandt, obwohl beide „Kastanie“ heißen. Die eine kann man essen, die andere nicht.

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  • Bei den Esskastanien hat die Außenhülle weiche, lange Stacheln, bei der Rosskastanie kurze, spitze Stacheln.

  • Die Frucht der Esskastanie ist eher flach, und ihre braune Schale hat eine haarige Spitze. Die Schale der Rosskastanie ist fast rund und glatt.

Wofür sind Esskastanien gut?

Edelkastanien lassen sich in hunderte Sorten und grob in drei Typen unterteilen: in die runden, dunklen Esskastanien, die geschmackvolleren, herzförmigen Maroni sowie in die Dauermaronen, die nicht von selbst vom Baum fallen, sondern gepflückt werden müssen. Sie alle bestehen überwiegend aus Stärke, Zucker, Eiweiß, Öl, Mineralstoffen und Vitaminen der Gruppe B und Vitamin C, wobei der Ölanteil im Vergleich zu anderen Nussarten sehr gering ist.

Servus Mondpost
  • Der Ursprung des österreichischen Kastanienkults liegt in Südtirol. Im Eisacktal trifft man sich im Herbst zum traditionellen Törggelen, also zum Suser- und Rotweintrinken mit Maronibegleitung. Auch in Nordtirol und in den steirischen Weinbaugebieten ergänzen gebratene Maroni Sturm und Wein.

  • Die aromatischen Schalenfrüchte lassen sich in der Küche vielseitig nutzen: als cremige Suppe, pikante Beilage oder feine Geflügelfülle, püriert und gepresst als Kastanienreis oder süß in Kipferln und Torten. Hier finden Sie 8 köstliche Rezepte mit Maroni.

  • Kastanienmehl aus getrockneten und gemahlenen Kastanien war einst bei den Bergbauern weit verbreitet, heute ist es eine gute Alternative bei Glutenunverträglichkeit. Und ja, sogar Bier wird aus Kastanien gebraut – auf Korsika, im Tessin und im Burgenland.

  • Für eine Alternative zu Kuhmilch mischt man 1 EL Kastanienmehl und 1 Prise Salz in 400 ml Wasser. Eine Minute unter ständigem Rühren kochen. Dann zwei Stunden kalt stellen und je nach Geschmack mit Zimt oder Vanille würzen.

So nützlich ist die Rosskastanie

  • Schlechte Durchblutung, Muskelkater oder schwere Beine lindert eine Einreibung mit Kastanientinktur. Die Naturheilkunde kennt Rosskastanien als stärkendes Venenmittel. In ihnen schlummern wertvolle Inhaltsstoffe wie Aescin, das entzündungshemmend und entwässernd wirkt.

  • Gemahlen lassen sich Kastanien wie Waschpulver verwenden. Ihre Seifenstoffe bringen Wasser zum Schäumen. Für ein selbst gemachtes Flüssigwaschmittel gibt man 6 bis 8 klein geschnittene Kastanien mit 400 ml Wasser in ein Schraubglas und lässt es 8 Stunden stehen. Danach abseihen und mit dem Inhalt wie gewohnt waschen.

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