10 Goldene Regeln für die perfekte Bowle
Fruchtig, spritzig und prickelnd – so soll eine Bowle schmecken. Dafür braucht es gute Zutaten und auf keinen Fall einen Strohhalm.
1. Die Schale
Im 18. Jahrhundert kam die Bowle aus England zu uns, benannt ist sie nach dem runden Gefäß, in dem sie zubereitet und serviert wird. Sollten Sie kein Bowle-Set besitzen, reicht eine große Schüssel oder ein hübsches, einige Liter fassendes Glasgefäß.
Auch nicht schlecht: eine ausgehöhlte Wassermelone. Ein Deckel ist hilfreich, um Fruchtfliegen und Co von einem Bowlebad abzuhalten.
2. Rotwein-, Altbier- und Feuerzangenbowle
Die Rotweinbowle Sangria schmeckt besser, als ihr Ruf vermuten lässt. In Deutschland trinkt man Altbierbowle und kalte Ente aus Weißwein, Zitronen und Sekt. Und im Winter tropft bei der punschigen Feuerzangenbowle der brennende Zuckerhut in den Rotweintopf.
3. Süße Früchtchen
Für die sommerliche Einlage eignen sich Beeren, Orangen, Pfirsiche, Nektarinen, Melonen, Birnen!… also vielerlei unbedingt frisches und reifes Obst. Kombiniert wird möglichst harmonisch, gern auch mit frischen Kräutern.
Probieren Sie etwa Ysop zu Zuckermelone, Rosmarin zu Nektarine, Thymian zu Pfirsich, Basilikum zu Himbeere, Zitronenmelisse oder Minze zu Erdbeere!…
4. Formsache
Das einwandfreie Obst wird gewaschen und mundgerecht geschnitten. Bei Pfirsichen, Marillen oder Birnen lohnt sich das Schälen. Aus Melonenscheiben kann man kleine Herzen oder Sterne ausstechen.
Auch hübsch: ein Kugelausstecher für kleine Bällchen. Kumquats sehen in Scheiben hübsch aus.
5. Es wird ein Wein sein!…
Nun werden die Früchte in der Schale mit Wein übergossen. Wichtig: Die Bowle wird nur gut, wenn der Wein gut ist. Idealerweise nimmt man einen leichten Weißwein mit fruchtiger Säure wie Riesling oder Grauburgunder.
Rotwein sollte eher leicht und gerbstoffarm sein (z. B. Blauer Portugieser zu Kirschen), zu Himbeeren passen Rosé und Rosésekt.
6. Gib der Bowle Zucker
Zucker gibt man entweder pur zu Früchten und Wein, oder man kocht ihn mit der gleichen Menge Wasser sirupartig ein und gibt ihn abgekühlt dazu.
In Habs’ und Rosners „Appetit-Lexikon“ heißt es, dass man „die Mischung mit Zucker versüßt bis zu jenem kitzeligen Punkt, wo der Säuregeschmack des Weins zurück-, der Süßegeschmack des Zuckers aber noch nicht hervortritt – es ist der sogenannte ‚Indifferenzpunkt‘, den selbst anerkannte Meister bisweilen verfehlen“.
Gut süßen auch Fruchtnektar, Himbeersirup oder Orangenlikör.
7. Mit Sprit oder ohne
Wer es hochprozentig mag, setzt die Früchte mit gutem Rum, Wodka oder Gin (etwa bei Gurken-Himbeer-Bowle) an. Alkoholfreie Bowlen vereinen Früchte und Kräuter mit Trauben-, Orangen-, Apfel- oder Kirschsaft und werden mit Limonade und Soda spritzig aufgefüllt.
8. Prickelndes Vergnügen
Erst kurz vor dem Servieren gießt man die Bowle auf – am besten mit gut gekühltem Sekt und/oder Mineralwasser. Eiswürfel sollte man höchstens ins Glas geben, in der Bowleschüssel verwässern sie die Mischung.
Besser: Fruchtsaft im Eiswürfelbehälter einfrieren oder gefrorene Weintrauben zur Bowle geben. Die ideale Bowletemperatur liegt bei 5 bis 8°C.
9. Gut einschenken
Idealerweise schöpft man die Bowle nun stilvoll mit einem passenden Schöpflöffel – und nicht mit dem metallenen Suppenschöpfer – in runde, bauchige Gläser. Zum Früchtefischen eignen sich kleine Spieße oder Gabeln. Strohhalme haben in der Bowle nichts zu suchen.
10. Der Morgen danach
Mit eher säurebetontem Wein, möglichst wenig Zucker und maßvollem Trinkverhalten sollte Kopfweh jetzt hoffentlich kein Thema sein.
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