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Garten

Einfache Pflege- und Erntetipps für Zucchini

Zucchini muss man nicht zu Riesenfrüchten heranwachsen lassen, damit sie in der Küche gute Figur machen. Am besten schmecken die formenreichen Sommerkürbisse, solange sie noch klein sind.

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Foto: Eisenhut & Mayer
Ob rund oder lang: sonnengereifte Zucchini sind das perfekte Sommergemüse für Grillabende oder Suppenliebhaber.

Mit einer eifrigen Zucchinipflanze kann man ganz rasch um Gewichts- und Längenrekorde mitrittern. Jeder, der schon einmal Zucchini im Garten hatte, kennt das. Man lässt die Pflanze ein paar Tage aus den Augen, weil man wegfährt oder wenig Zeit hat, kehrt nach einer Woche wieder und findet ein bleischweres Riesenbaby von Zucchini vor: fast einen halben Meter lang und so dick und fest wie ein gut trainierter Männeroberarm.

Natürlich freut man sich über derart Rekordverdächtiges aus eigener Ernte, aber wahre Genießer wissen: Am feinsten schmecken Zucchini, wenn sie nicht länger als 10 bis 20 Zentimeter und noch längst nicht ausgewachsen sind. Dann ist ihr cremefarbenes Fruchtfleisch zart und schmeckt fein buttrig und nussig.

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Im Grunde genommen kann man Zucchini gar nicht zu früh ernten: Bereits ihre großen gelben Blüten ergeben, durch feinen Backteig gezogen und in Öl frittiert, eine knusprige Köstlichkeit mit leicht süßlichem Aroma. Es gibt sogar spezielle „Blütensorten“, zum Beispiel „Zucchino da Fiori“.

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Gut zu wissen

  • Im Deutschen heißt es laut Duden „die Zucchini“ oder – vor allem im Österreichischen – auch „der Zucchini“. Allen, die des Italienischen mächtig sind, geht das natürlich gegen den Strich, weil sie wissen, dass das Wort eine Verkleinerungsform des Wortes für Kürbis, „zucca“, ist. Demnach müsste es richtigerweise in der Einzahl „zucchino“ oder „zucchina“ heißen, während „zucchini“ der Plural ist. Der Duden ist hier dem Sprachgebrauch gefolgt. Deshalb heißt es, grammatikalisch völlig korrekt, auch dann „die Zucchini“, wenn man nur eine meint.

  • In der deutschsprachigen Schweiz heißen Zucchini noch einmal anders, nämlich „Zucchetto“ bzw. „Zucchetti“ (Plural). Das Wort ist aus einem norditalienischen Dialekt entlehnt.

  • Man soll Zucchini nicht in der Nähe von Tomaten oder Äpfeln lagern. Das von diesen Früchten abgegebene Reifungsgas Ethylen lässt Zucchini schneller verderben.

Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)

  • Familie: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse).

  • Anbau: Zucchini gehören in ein Beet (oder auch ein größeres Pflanzgefäß), das schon im Herbst oder frühen Frühjahr mit einer Mischung aus Gartenerde, Kompost und organischem Dünger wie Hornspänen vorbereitet wurde. Dort hinein kommen ab Mitte Mai – im Beet im Abstand von 1 Meter – je 2 Zucchinikerne oder eine Jungpflanze.

  • Pflege: Zucchini mögen es, wenn sie alle zwei, drei Wochen mit etwas Pflanzenjauche gedüngt werden.

  • Ernte: Erstmals geerntet wird in der Regel etwa fünf Wochen nach dem Einpflanzen. Die ideale Größe der Früchte ist 10 bis 20 cm.

Vielfalt an Formen und Farbtönen

Zweierlei Blüten setzt jede Zucchinipflanze an: deutlich länger gestielte männliche Blüten, die als Erstes erscheinen, und weibliche, die erst bei höheren Temperaturen auftauchen und die man leicht an dem großen Fruchtknoten an der Blütenbasis erkennt. Der Fruchtknoten sieht im Ansatz schon so aus wie die späteren Früchte, die ausschließlich aus weiblichen Blüten entstehen. Ein ziemlich weit verbreiteter Irrtum ist es, männliche Blüten abzuzwicken. Das sollte man auf keinen Fall tun, denn sie sind ganz und gar nicht überflüssig. Ohne ihre Bestäubung produzieren auch weibliche Blüten keine Zucchini.

Die Vielfalt der Formen und Farbnuancen von Zucchini ist enorm. Es gibt gleichmäßig längliche, keulenförmige und ganz kugelrunde wie „Tondo Chiaro di Nizza“. Sie können eine ganz glatte Oberfläche haben oder eine deutlich gerippte. Was die Farbe anlangt, gibt es alle Grüntöne von reinem Dunkelgrün über Moos- und Schilfgrün bis zu ganz hellem Grün. Sie können matt oder glänzend, gesprenkelt oder marmoriert, einfarbig oder lustig gestreift sein, und es gibt auch gelbfruchtige Sorten wie die „Gold Rush“.

Und ständig wachsen neue Früchte

Eine Besonderheit von Zucchinipflanzen ist, dass man sie über Wochen beernten kann. Eine Pflanze bringt gut und gern drei, vier Dutzend Früchte hervor. Vorsichtig dreht man diese beim Ernten von der Mutterpflanze ab. Der Stielansatz soll dabei nicht abbrechen, weil die Früchte ohne ihn nicht so lange haltbar sind.

Erntet man sie klein, halten sie ungefähr eine Woche. Richtig große, voll ausgewachsene Zucchini hingegen halten wie Kürbisse im kühlen Keller wochenlang. Sie sind ja nichts anderes als Sommerkürbisse.

Hierzulande begannen die Zucchini ihren Siegeszug erst ab den Sechzigerjahren. Sie sind – das kann man nicht leugnen – echte Südländerinnen. Besonders gut vertragen sie sich mit Olivenöl – sowohl roh geraspelt im Salat als auch gebraten. Gegrillt passen sie ideal zu Rosmarin und Oregano. Wie ihre herbstlichen Verwandten, die Kürbisse, sind sie auch eine exzellente Basis für feine Cremesuppen.

Und sie lassen sich mit allem Möglichen füllen und überbacken: mit gehacktem Fleisch und Reis genauso wie beispielsweise mit Schafkäse und Gewürzen.

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