Käsesorten in der Übersicht – mit Bildern und Rezepten
Mal weich, mal hart, mal herzhaft, mal zart: wir zeigen die beliebtesten Kuhmilch-Käsesorten im Alpenraum, mit passenden Rezepten aus der Servus-Schatzkiste.
Käsesorten auf einen Blick:
Was macht den Käse aus dem Alpenraum so besonders?
Köstliche Vielfalt
Die vielen Käsesorten des Alpenraums haben eines gemeinsam: das einzigartige Aroma unserer Alpenflora. Kühe, die sich von den Gräsern und Kräutern der Almen ernähren und ohne Silagen gefüttert werden, geben hochwertige Heumilch für aromatischen Käse. Frischkäse kann sofort verzehrt werden, andere Sorten reifen tage-, wochen- oder monatelang. Dabei werden sie gewendet, gebürstet, mit Salz und/oder Rotschmiere behandelt, was Zahl und Größe ihrer Löcher beeinflusst.
Von der Milch zum Käselaib
Erst wird der Fettgehalt der Milch festgelegt, dann die Art der Dicklegung, die mit Milchsäurebakterien für Frisch- oder Sauermilchkäse oder mit Lab, einem Enzym aus dem Kälbermagen erfolgt. Das Eiweiß in der Milch gerinnt, eine gallertartige Masse entsteht, Molke trennt sich ab. Nun schneidet der Käser mit der Käseharfe die Gallerte – je kleiner, desto fester der spätere Käse. Durch Erhitzen wird Wasser entzogen, der Käse kommt in Formen und wird gepresst. Nach einem Salzbad beginnt die Reifezeit.
Lagerung und Verzehr
Käse sollte man trocken und dunkel lagern, entweder in einem kühlen Keller oder im Kühlschrank, am besten sortenrein verpackt. Schimmelkäse reifen nach und haben mitunter erst nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums die gewünschte Konsistenz. Weiße Flecken bei Hartkäse sind oft nur Salzablagerungen. Käse unbedingt bei Zimmertemperatur genießen, dazu mindestens eine halbe bis eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen. Naturrinden kann man getrost mitessen.
Alm- oder Alpkäse
Herkunft: Tirol; Varianten überall, wo Senner auf Almen käsen
Geschmack: schmelzend, geschmeidig, würzig, kräftig
Besonderheit: Die 30- bis 60-Kilo-Laibe Alp- (Oberland) bzw. Almkäse (Unterland) werden im Sommer aus frisch gemolkener Milch hergestellt und reifen ca. 4 Monate. Hellgelbe Farbe, wenige, höchstens kirschkerngroße Löcher.
Appenzeller
Herkunft: Schweiz, Appenzellerland
Geschmack: vollmundig, würzig, je gereifter, umso rassiger, herber; hellgelber Käse mit wenigen erbsengroßen Lächern
Besonderheit: Die Käselaibe reifen 3 Monate im Käsekeller und werden dabei regelmäßig gewendet und mit einer geheimen Kräutersalzlösung gepflegt, deren Rezeptur nur 2 Personen kennen.
Bergkäse
Herkunft: Vorarlberg (Bregenzerwald), Tirol
Geschmack: würzig, kräftiges Aroma, pikant
Besonderheit: Elfenbeinfarbig bis hellgelb, schnittfest mit wenigen erbsengroßen Löchern und trockener bis leicht schmieriger Rinde. Schmeckt gut zu Bauernbrot und eignet sich für Käsespätzle oder Kaspressknödel. Wird im Unterschied zu Almkäse ganzjährig hergestellt.
Bierkäse
Herkunft: Salzburg, Pinzgau und Umgebung
Geschmack: herzhaft, leicht herb, typischer Rotschmiercharakter
Besonderheit: Schnittkäse mit gerstenkorngroßer Lochung und Rotkulturrinde, 6 Wochen gereift. Der Magermilchkäse wurde früher in mit Bier getränkte Tücher gehüllt und dann gelagert. Perfekt für Kasnocken, Kaspressknödel und zu Bier.
Emmentaler
Herkunft: Schweiz, Kanton Bern
Geschmack: mild-nussig, säuerlich-süß, schmelzig, elastisch
Besonderheit: Hellgelber (Sommer) bis elfenbeinfarbiger (Winter) Käse mit 1 bis 3 cm großen Löchern, mindestens 4 Monate gereift, dabei mit Salzwasser behandelt. Die riesigen Laibe haben bis zu 1 Meter Durchmesser und 120 Kilo.
Fontina
Herkunft: Italienische Alpen, Aostatal
Geschmack: jung – weich, blassgelb, leicht süßlich, mild; gereift – dunkler, trockener, mit nussigem Pilzaroma; schmilzt gut, ideal für Saucen
Besonderheit: Für diesen Käse wird die Milch von Valdostana-pezzata-rossa- Kühen ganz frisch gemolken. Reift 3 bis 4 Monate in Felsgrotten, wird t glich gesalzen, abwechselnd gewendet und gebürstet.
Frischkäse
Herkunft: gesamter Alpenraum
Geschmack: neutral, frisch, milchig, erinnert an Joghurt und Buttermilch
Besonderheit: Sehr einfache Herstellung mit Milchsäurebakterien, manchmal auch mit Lab. Frischkäsearten benötigen keine Reifezeit. Die Konsistenz kann streichfähig, weich, gepresst oder körnig (Hüttenkäse) sein, wird mitunter mit Kräutern verfeinert.
Glundner Käse
Herkunft: Kärnten
Geschmack: mild bis würzig, das typische Aroma wird durch Kümmel verstärkt
Besonderheit: Cremiger, streichfähiger Sauermilchkäse aus Magertopfen mit Kümmel und Salz, wird oft im Becher angeboten. Der Name kommt daher, dass er gelunden, also in der Pfanne erhitzt wird. Blassgelbe bis grünliche Farbe, zähflüssige Konsistenz.
Graukäse
Herkunft: Tirol
Geschmack: magerer, säuerlich bis scharfer Sauermilchkäse, leicht herb, salzig
Besonderheit: Laib oder Stangen mit gelbem Rand, manchmal leicht mit grünlichem Edelschimmel überzogen. Den speckigen, zwischendurch topfigen, weißgelben Käse isst man mit Essig und Öl mariniert oder in Kaspressknödeln und Zillertaler Krapfen.
Greyerzer
Herkunft: Westschweiz, Grafschaft Greyerz im Kanton Freiburg
Geschmack: salzig, fruchtig, mild bis sehr pikant, feine, feuchte Konsistenz
Besonderheit: Der Laib ist bis zu 45 Kilo schwer und lagert 5 Monate im Reifekeller. Körnige, rotbräunliche Rinde, kleine Löcher und Risse weisen auf Qualität hin. Passt auf jede Käseplatte, gut geeignet zum überbacken und für Fondue.
Montasio
Herkunft: Italien, Friaul-Julisch-Venetien, Karnische Alpen
Geschmack: jung (nach 2 Monaten) ist der Hartkäse cremig-mild, später aromatisch, kräftig und nach 10-monatiger Reifung pikant und bröckelig
Besonderheit: Große, runde Laibe, goldgelber Teig mit wenig Löchern. Schmeckt jung zum Brot und eignet sich gereift zum Reiben und überbacken.
Reblochon
Herkunft: Frankreich, Alpenregion Savoyen
Geschmack: nussiger, vollmundiger und buttriger Rotschmierkäse, zergeht auf der Zunge
Besonderheit: Halbfester Schnittkäse, gelblich hellorange Rinde, reift einige Wochen in natürlichen Kellern. Reblocher bedeutet „ein zweites Mal melken“ – er wird aus der fettreicheren Milch von der Melkung am Nachmittag hergestellt.
Schlierbacher
Herkunft: Oberösterreich, Stift Schlierbach
Geschmack: herzhaft, deftig, würzig
Besonderheit: Aus der Milch von umliegenden Bauernhöfen wird ein geschmeidiger hellgelber Weichkäse mit Rotschmiere hergestellt, der 2 Wochen lang reift. Die Laibchen entfalten bei längerer Lagerung ihren typischen, durchaus kräftigen Geruch. Schmeckt pur, gebacken und in der Suppe.
Steirerkas
Herkunft: Steiermark, Ennstal
Geschmack: salzig-aromatisch, würzig, dezent scharf
Besonderheit: Bröselig klumpiger Sauermilchkäse aus dem Glas. Wird gekocht (aufbaht) und reift dann mindestens 3 Monate, schmeckt u.!a. am Butterbrot. Nicht zu verwechseln mit dem Murtaler Steirerkäs, einem schnittfesten Kochkäse.
Sura kees
Herkunft: Vorarlberg, Montafon
Geschmack: frisch-würzig bis kräftig, leicht säuerlich, salzig
Besonderheit: Magermilchkäse mit einem säuerlich-topfigen Kern in der Mitte. Schmeckt mariniert mit Essig, Öl und Zwiebeln, in Käsespätzle und pur. Reift in Laiben, Blöcken und Stangen 2 bis 6 Monate, nur die Montafoner selbst lassen ihn für den Eigenverzehr 12 Monate liegen.
Taleggio
Herkunft: Norditalien, Provinz Bergamo
Geschmack: Weichkäse mit orangeroter Rinde und blassgelbem Teig. Zergeht auf der Zunge, mild bis würzig, fruchtig und nussig
Besonderheit: Sehr alte Käsesorte. Reift rund 50 Tage in Grotten – oder zumindest unter ähnlichen Bedingungen und wird mit Salzlake und Rotschmierkulturen behandelt. Schmilzt gut.
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