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Garten

Erdbeeren: Sorten, Anbau und Gesundheit

Erdbeeren naschen von Mai bis Oktober: Mit einem passenden Sorten-Potpourri ist das möglich. Und gesund sind sie auch noch! Was man beim Anbau und der Sortenauswahl beachten sollte.

Garten, Pflanzenporträt, Erdbeeren
Foto: Artur Rutkowski/Unsplash
Gartenerdbeeren sind durch Kreuzungen großfruchtig geworden.

Inhalt:

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Ist die Erdbeere eine Frucht oder eine Nuss?

  • Aus Sicht der Botanik ist die Erdbeere (Fragaria) eine Scheinfrucht, noch genauer gesagt der Spezialfall einer Scheinfrucht, nämlich eine Sammelnussfrucht. Denn die winzigen grün-gelben Nüsschen auf der Erdbeeroberfläche, die man beim Reinbeißen manchmal als kleine Körnchen auf der Zunge spürt, sind die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze.

  • Das rote Fruchtfleisch mit dem duftigen Aroma, auf dem diese Nüsschen sitzen, ist hingegen nichts anderes als eine hochgewölbte Verdickung des Blütenbodens.

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Woher hat die Erdbeere ihren Namen?

  • Botanischer Name: Fragaria sp.

  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

  • Namensableitung: Der botanische Name Fragaria leitet sich vom lateinischen fragare (duften) ab.

  • Die Erdbeere hat in Österreich viele regionale Namen: Easchbee im Pinzgau, Eapa im Lavanttal, Pröbstlinge in der Steiermark, Ananas in Teilen Niederösterreichs und Kärntens.

  • Die Bezeichnung Ananaserdbeere für die Erdbeere stammt wohl von ihrem botanischen Namen Fragaria x ananassa.

Garten, Pflanzenporträt, Erdbeeren, Illustration
Foto: Andreas Posselt

Welche Erdbeersorten gibt es?

Geht es nach ihrer heutigen Beliebtheit, hat sich die Erdbeere den Titel „Königin der Beeren“ redlich verdient, denn das Aroma wurde in der Vergangenheit immer weiter veredelt; und bei gut geplan­ter Sortenwahl kann man sie mittlerweile vom Frühsom­mer bis weit in den Herbst hinein ernten und genießen.

Das Angebot ist riesig und lässt sich in vier Gruppen unterteilen: Allein von den großfruchtigen Gartenerdbeeren gibt es eine beachtliche Menge einmal oder mehrmals tra­gender Sorten. Monatserdbeeren, die von der Walderdbee­re abstammen, von Juni bis September kleine aromatische Früchte tragen und im Garten geradezu verwildern, eig­nen sich auch gut als Einfassung für Wege und Beete.

  • Für Balkon und Terrasse empfehlenswert sind immer­ tragende Erdbeersorten, die schnell Ausläufer bilden und als Hänge-­ oder Klettererdbeeren gezogen werden kön­nen.

  • Die Garten- oder Ananaserdbeere (Fragaria x ananassa) trägt große Früchte im Juni.

  • Monatserdbeeren (Fragaria vesca var. semperflorens) stammen von der heimischen Walderdbeere (Fragaria vesca) ab und haben kleinere, aromatische Früchte von Juni bis September. Sie eignen sich zum Verwildern.

  • Vescana-Erdbeeren: Kreuzung aus Garten- und Walderdbeere. Sie sind äußerst pflegeleicht und als Bodendecker bestens für die Erdbeerwiese geeignet. Diese bodendecken­den Erdbeeren tragen auch im Halbschatten Früchte und wachsen bald zu einer richtigen Erdbeerwiese zusammen. Nach der Ernte abmähen!

Tabelle: Erdbeersorten in der Übersicht

GARTENERDBEEREN

Einmal tragende Sorten

Erntezeit

Elvira, Honeoye, Königin Luise, Lambada, Romina

Mitte Mai bis Mitte Juni

Hansa, Korona, Polka, Polwina, Senga Sengana, Symphony

Ende Mai / Anfang Juni bis Ende Juni

Ananas, Direktor Paul Wallbaum, Roxana

Anfang Juni bis Ende Juli

Malwina, Mieze Schindler

Mitte Juni bis Ende Juli

Mehrmals tragende Sorten

Erntezeit

Mara des Bois

Anfang Juli bis Ende September

Ostara, Portola, Selva

Anfang Juli bis Ende Oktober

Monterey

Ende Juli bis Ende Oktober

MONATSERDBEEREN

Mehrmals tragende Sorten

Erntezeit

Rügen, Alexandria

Juni bis Oktober

HÄNGE- UND KLETTERERDBEEREN

Immer tragende Sorten

Erntezeit

Elan, Hummi, Super Star

Juni bis Oktober

ERDBEERWIESE

Einmal tragende Sorten

Erntezeit

Florika, Spadeka

Juni

Garten, Pflanzenporträt, Erdbeeren, Pflanze
Foto: Oliver Hale/Unsplash
Monatserdbeeren schmecken wie Walderdbeeren und tragen sehr lange.

Wie und wann pflanzt man Erdbeeren?

  • Erdbeeren treiben Ausläufer und bilden so genannte Kindel. Diese kann man im Juli und August von der Mutterpflanze abtrennen, in kleine Tontöpfe im Freien setzen und weiterwachsen lassen. Im Spät­sommer werden sie dann im Beet ausgepflanzt.

  • Erdbeeren benötigen sonnige Lagen und lockere, humusreiche Böden. Man sollte Kompost in den Boden einarbeiten und die Pflanzen ausreichend wässern.

  • Um Wurzelkrankheiten vorzubeugen, sollte man die Pflanzen auf 20 Zentimeter hohen „Dämmen“ anbauen – und zwar in Reihen mit einem Abstand von 50 Zentimeter.

  • Während der Blüte unterlegt man die Pflanzen mit Stroh, das verhindert ein Verschmutzen der Früchte, verringert die Gefahr von Grauschimmel und hält zudem Schnecken ab.

  • Unmittelbar nach der Ernte schneidet man die Blätter eine Handbreit über dem Boden ab, ohne das Herz der Pflanze zu verletzen, und düngt mit einer Handvoll Horn­spänen oder einer Schaufel Kompost.

  • Die Standzeit eines Erdbeerbeetes sollte auf zwei bis drei Jahre begrenzt wer­den, sonst lassen die Erntemengen deutlich nach. Nach einigen Jahren Vermehrung sollte man daher neue Pflanzen besorgen, da sich die typischen Sorteneigenschaften im Lauf der Zeit abbauen.

  • Und noch ein Tipp: Besonders reich tragende Pflanzen mit Wollfäden markieren. Von diesen Exemplaren zahlt es sich aus, Ableger nehmen.

Erdbeer-Blüte (Bild: Pixabay)
Foto: Pixabay
Aus dem Blütenboden entwickeln sich Scheinfrüchte, die wir als Erdbeeren schätzen.

Warum sind Erdbeeren so gesund?

  • Erdbeeren haben wenige Kalorien, regen den Stoffwechsel an und wirken wegen ihres hohen Gehalts an Asparaginsäure entwässernd.

  • Vitalstoffe wie Vitamin A unterstützen den Hautaufbau, Vitamin C unterstützt das Immunsystem, Vitamin B die Nerven, Magnesium das Herz und Eisen die Blutbildung.

  • Bei Verstopfung, Gelenksrheumatismus, Nierenleiden oder Kreislaufbeschwerden wirken Erdbeerkuren wahre Wunder. Außerdem enthalten sie Salizylsäure gegen Entzündungen. Der Botaniker Carl von Linné soll mit Erdbeeren seine Gicht geheilt haben.

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