Erdbeeren: Sorten, Anbau und Gesundheit
Erdbeeren naschen von Mai bis Oktober: Mit einem passenden Sorten-Potpourri ist das möglich. Und gesund sind sie auch noch! Was man beim Anbau und der Sortenauswahl beachten sollte.

Inhalt:
Ist die Erdbeere eine Frucht oder eine Nuss?
Aus Sicht der Botanik ist die Erdbeere (Fragaria) eine Scheinfrucht, noch genauer gesagt der Spezialfall einer Scheinfrucht, nämlich eine Sammelnussfrucht. Denn die winzigen grün-gelben Nüsschen auf der Erdbeeroberfläche, die man beim Reinbeißen manchmal als kleine Körnchen auf der Zunge spürt, sind die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze.
Das rote Fruchtfleisch mit dem duftigen Aroma, auf dem diese Nüsschen sitzen, ist hingegen nichts anderes als eine hochgewölbte Verdickung des Blütenbodens.
Woher hat die Erdbeere ihren Namen?
Botanischer Name: Fragaria sp.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Namensableitung: Der botanische Name Fragaria leitet sich vom lateinischen fragare (duften) ab.
Die Erdbeere hat in Österreich viele regionale Namen: Easchbee im Pinzgau, Eapa im Lavanttal, Pröbstlinge in der Steiermark, Ananas in Teilen Niederösterreichs und Kärntens.
Die Bezeichnung Ananaserdbeere für die Erdbeere stammt wohl von ihrem botanischen Namen Fragaria x ananassa.

Welche Erdbeersorten gibt es?
Geht es nach ihrer heutigen Beliebtheit, hat sich die Erdbeere den Titel „Königin der Beeren“ redlich verdient, denn das Aroma wurde in der Vergangenheit immer weiter veredelt; und bei gut geplanter Sortenwahl kann man sie mittlerweile vom Frühsommer bis weit in den Herbst hinein ernten und genießen.
Das Angebot ist riesig und lässt sich in vier Gruppen unterteilen: Allein von den großfruchtigen Gartenerdbeeren gibt es eine beachtliche Menge einmal oder mehrmals tragender Sorten. Monatserdbeeren, die von der Walderdbeere abstammen, von Juni bis September kleine aromatische Früchte tragen und im Garten geradezu verwildern, eignen sich auch gut als Einfassung für Wege und Beete.
Für Balkon und Terrasse empfehlenswert sind immer tragende Erdbeersorten, die schnell Ausläufer bilden und als Hänge- oder Klettererdbeeren gezogen werden können.
Die Garten- oder Ananaserdbeere (Fragaria x ananassa) trägt große Früchte im Juni.
Monatserdbeeren (Fragaria vesca var. semperflorens) stammen von der heimischen Walderdbeere (Fragaria vesca) ab und haben kleinere, aromatische Früchte von Juni bis September. Sie eignen sich zum Verwildern.
Vescana-Erdbeeren: Kreuzung aus Garten- und Walderdbeere. Sie sind äußerst pflegeleicht und als Bodendecker bestens für die Erdbeerwiese geeignet. Diese bodendeckenden Erdbeeren tragen auch im Halbschatten Früchte und wachsen bald zu einer richtigen Erdbeerwiese zusammen. Nach der Ernte abmähen!
Tabelle: Erdbeersorten in der Übersicht
GARTENERDBEEREN | |
Einmal tragende Sorten | Erntezeit |
Elvira, Honeoye, Königin Luise, Lambada, Romina | Mitte Mai bis Mitte Juni |
Hansa, Korona, Polka, Polwina, Senga Sengana, Symphony | Ende Mai / Anfang Juni bis Ende Juni |
Ananas, Direktor Paul Wallbaum, Roxana | Anfang Juni bis Ende Juli |
Malwina, Mieze Schindler | Mitte Juni bis Ende Juli |
Mehrmals tragende Sorten | Erntezeit |
Mara des Bois | Anfang Juli bis Ende September |
Ostara, Portola, Selva | Anfang Juli bis Ende Oktober |
Monterey | Ende Juli bis Ende Oktober |
MONATSERDBEEREN | |
Mehrmals tragende Sorten | Erntezeit |
Rügen, Alexandria | Juni bis Oktober |
HÄNGE- UND KLETTERERDBEEREN | |
Immer tragende Sorten | Erntezeit |
Elan, Hummi, Super Star | Juni bis Oktober |
ERDBEERWIESE | |
Einmal tragende Sorten | Erntezeit |
Florika, Spadeka | Juni |

Wie und wann pflanzt man Erdbeeren?
Erdbeeren treiben Ausläufer und bilden so genannte Kindel. Diese kann man im Juli und August von der Mutterpflanze abtrennen, in kleine Tontöpfe im Freien setzen und weiterwachsen lassen. Im Spätsommer werden sie dann im Beet ausgepflanzt.
Erdbeeren benötigen sonnige Lagen und lockere, humusreiche Böden. Man sollte Kompost in den Boden einarbeiten und die Pflanzen ausreichend wässern.
Um Wurzelkrankheiten vorzubeugen, sollte man die Pflanzen auf 20 Zentimeter hohen „Dämmen“ anbauen – und zwar in Reihen mit einem Abstand von 50 Zentimeter.
Während der Blüte unterlegt man die Pflanzen mit Stroh, das verhindert ein Verschmutzen der Früchte, verringert die Gefahr von Grauschimmel und hält zudem Schnecken ab.
Unmittelbar nach der Ernte schneidet man die Blätter eine Handbreit über dem Boden ab, ohne das Herz der Pflanze zu verletzen, und düngt mit einer Handvoll Hornspänen oder einer Schaufel Kompost.
Die Standzeit eines Erdbeerbeetes sollte auf zwei bis drei Jahre begrenzt werden, sonst lassen die Erntemengen deutlich nach. Nach einigen Jahren Vermehrung sollte man daher neue Pflanzen besorgen, da sich die typischen Sorteneigenschaften im Lauf der Zeit abbauen.
Und noch ein Tipp: Besonders reich tragende Pflanzen mit Wollfäden markieren. Von diesen Exemplaren zahlt es sich aus, Ableger nehmen.

Warum sind Erdbeeren so gesund?
Erdbeeren haben wenige Kalorien, regen den Stoffwechsel an und wirken wegen ihres hohen Gehalts an Asparaginsäure entwässernd.
Vitalstoffe wie Vitamin A unterstützen den Hautaufbau, Vitamin C unterstützt das Immunsystem, Vitamin B die Nerven, Magnesium das Herz und Eisen die Blutbildung.
Bei Verstopfung, Gelenksrheumatismus, Nierenleiden oder Kreislaufbeschwerden wirken Erdbeerkuren wahre Wunder. Außerdem enthalten sie Salizylsäure gegen Entzündungen. Der Botaniker Carl von Linné soll mit Erdbeeren seine Gicht geheilt haben.
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